Für Nicht-Wuppertaler eine kurze Erläuterung: Die "Wuppertaler Hardt" ist ein bewaldeter Kalkstein-Hügel, der mitten im Tal der Wupper liegt. Städtebaulich wurde dieses Waldstück schon sehr früh als zentralgelegene Parkanlage für die Bürger der Städte Elber-feld und Barmen (heute Stadtteile Wuppertals) berücksichtigt. Die folgende Postkarte zeigt das Panorama (heute verbaut) über Elber-feld mit Blick auf die dahinter liegende Hardt aus 1905. Der braune Kaffeefleck hilft bei der Orientierung: rechts darunter schimmert der Elisenturm, gebaut auf Fundamenten einer alten Windmühle, durch die Wolkendecke. Heute befindet sich dort der Eingang zum Botanischen Garten.
Der Elisenturm dient häufig als Treffpunkt, wie auch zu der Führung, an der ich am letzten Sonntag teilnahm. Thema:
"Parkhistorische 200-jährige Geschichte der Wuppertaler Hardt" Andreas Schmiedecke, Vorstandsmitglied des "Verein der Freunde und Förderer des Bota-nischen Garten Wuppertal e.V.", begrüßte die sich eingefundene In-teressengemeinschaft und schilderte kurz den ca.2-stündigen Ablauf der Führung. Nach den einleitenden Worten zu geographischen und geologischen Begebenheiten der Hardt sollte es weiter gehen, und zwar Richtung Waldbühne - vorbei an der Galgeneiche...
...RingRing Christian, aufwachen...
...RingRing hab ich richtig gehört?
Galgeneiche! :-)
Jetzt konnte es nur noch eine interessante Führung werden ... ich werde Wuppertals Galgeneiche kennenlernen ... wow. Wie oft habe ich auf den Wiesen der Hardt meine Zeit verbracht, mit Freunden Frisbee gespielt oder nur in der Sonne gedöst, aber Galgeneiche - davon hörte ich hier das erste Mal. Um Eure Geduld nicht weiter auszu-reizen, zeige ich Sie Euch:
Der Zaun am linken Bildrand grenzt den Fußweg zu einer Fels-bruchkante im Kalksteinfelsen ab.
Herr Schmiedecke meinte, der Überlieferung nach ist dieser Eichen-baum ca. 400 Jahre alt und als Galgeneiche in der Stadt- bzw. Hardtanlagen-Geschichte aufgeführt. Nach Beendigung der Füh-rung musste ich auch gleich noch einmal zu ihr gehen, um diesen historischen Baum in all seiner Pracht fotografisch einzufangen. Folgendes Foto zeigt den Kalksteinfelsen, auf dem die Galgen-eiche steht. Bei seiner Höhe wird deutlich, warum auf dem oberen Foto ein Zaun zum Schutz der Spaziergänger zu sehen ist.
Zuhause berichtete ich gleich Martina von der tollen Führung über die historische Hardt incl. der "legendären" Galgeneiche. Am folgendem Tag googelte ich nach weiteren Hinweisen zur Galgen-eiche, Galgenbaum oder Historisches Wuppertal, um nur einige Suchbegriffe zunennen. Ich stieß auf alte Postkarten, die Wuppertal mit ihrer Hardtanlage um die Jahrhundertwende zeigen und bei näherer Betrachtung der einzelnen Zeit-Dokumente stieß ich auf eine nostalgische Ansichtskarte (schätze Anfang 1900):
Am unteren Bildrand dieser Grußkarte steht: "Elberfeld - Partie aus den Hardtanlagen". Links der Zaun als Schutz zu der Bruchstein-kante. Es kann nur diese Galgeneiche sein, da bin ich mir sicher! Genug in der Geschichte gewühlt, wollte auch nur kurz die Galgen-eiche von Wuppertal zeigen.
So, werde mich jetzt wieder auf die Lauer legen, um den nächsten armen Halunken, der hier aufgeknüpft wird, vom Galgen zu schießen :-) Solange ich Django von Wuppertal bin, stirbt hier keiner mehr am Galgen! Grüßt mir die Guten...
oben: Halunke Tuco, aus dem Film "Zwei Gloreiche Halunken".
Anmerkung von Christian: Was hat das alles mit Bonsai zutun? Nichts! Vielleicht nur soviel, dass Bonsais als Galgenbäume völlig ungeeignet sind :-) -und das ist auch gut so-
Weiterlesen zum Thema______________________________
WupperGuide Historisches zur Hardtanlage
In der Textseite von WupperGuide steht mehr zur Geschichte der Galgeneiche - mit Räubern und so... ist auf jeden Fall ein Klick wert.
Wuppertal Botanischer- Garten
GALGENEICHE
Eingestellt von Christian und Martina sind Blumenstempel um 22.2.09
Labels: BAUM-KURIOSITÄTEN
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