MYKORRHIZA IM FARN

Unser Farn auf Steinplatte hat im Moment die schöneste Zeit in diesem Jahr, nämlich in seiner Symbiose mit einem Pilz.
Die Gattung der Wurmfarne (Dryopteris) umfasst etwa 150 Arten an Farnen, welche vor allem auf der nördlichen Hemisphäre ver-breitet sind. Es existieren auch viele Hybriden, die hauptsächlich im victorianischen Zeitalter Englands gezüchtet wurden, als Farne für den Gartenbau sehr populär waren. (Wikipedia)
Als Bonsai begleitende Akzentpflanze ist dieses Arrangement sicherlich etwas zu groß geraten, dafür aber zur täglichen
Biotop-Beobachtung bestens geeignet. Nun ein paar Bilder
der Zweisamkeit aus Wurmfarn und Tintlingpilz (Name unter Vorbehalt) in unterschiedlichen Zoom-Stufen:




Dryopteris Wurmfarn, Höhe ab Steinplattenoberkante 40cm
Steinplatte 2x40x32cm (H/B/T)
Cool ist auch, dass wir für die tägliche Beobachtung der kleinen Idylle uns nicht bücken müssen, denn bei uns steht die Krautschicht*
in einer Höhe von 110cm auf einem Tisch. (*s. Grafik)

Trotzdem fühlt sich mein Naturverständnis eher von Stamm- und Kronenschicht angesprochen als von Moos- und Krautschicht,
was uns folgender Cartoon bestätigt ... in diesem Sinne ...
blumige Grüße an alle Kraut's :-)

POTENTILLA NR. 1

Über diese "Mini"-Potentilla haben wir bereits im März ein kleines Post veröffentlicht, 6 Monate später präsentiert sich die Pflanze so:


Potentilla, Höhe ab Schalenoberkante 11cm
Schale: China oval 3,5x12x9,5cm (H/B/T)


Oben: Das Foto habe ich im Netz gefunden. Sehr wahrscheinlich zeigt es eine Olive und keine Potentilla. Doch um diesen tollen
"Baumeindruck" an unserem Fünffingerstrauch nachzustellen, müsste ich doch nur die Baumkrone etwas flacher gestalten und
das Totholz entfernen. Fertig ist die Illusion, oder?
Martina sagt: und noch das Meer in unseren Garten holen...

Wer sich für das erste Post zu dieser Pflanze interessiert, kann hier weiterlesen. Bis die Tage...

LIGUSTER NR.2

Noch eine neue Errungenschaft :-) aus Rolf's Garten.
Da der Liguster im Erdbereich ziemlich durchwurzelt war, verpasste ich ihm zuerst diese chinesische Trommel-Schale:

Liguster Höhe ab Schalenoberkante 52cm
Trommel-Schale China, unlasiert 7x26x26 cm (H/B/T)
Stammdurchmesser im unteren Bereich 6cm.

Im nächsten Jahr werde ich dann mit der Fräse seinen dicken Stamm aushöhlen. Darauf freue ich mich schon, er scheint prädestiniert für diese Art der Gestaltung.

unten: Hier steht er erst 'mal auf seinem Platz und wartet auf die nächste Bearbeitung.

Links neben dem Liguster unser kleines Bux-Wäldchen auf Steinplatte gepflanzt, davor Irish Moos ebenfalls auf Stein.
Mit Cartoons habe ich mich im letzten Post leicht verausgabt, deshalb dieses Mal nur "TSCHÖ" :-)

DIE MACHT DER BÄUME

Als Fan der Chaostheroie mit ihren fraktalen Selbstähnlichkeiten (März 2009) konnte ich nicht anders, als diese beiden Collagen hier kurz vorzustellen. Man glaubt es kaum, was es da im Netz zu entdecken gibt, das irgendetwas mit Bäumen zu tun hat. Hier nun Baum-Visionen der expolsiveren Art:

Oben: Der Schwarz/Weiß-Kontrast zur farbigen Baumkrone unterstreicht die Härte des Bildes... eine interessante Collage.
Gott sei Dank wird jetzt das hochexpolsive Thema etwas lustiger...


Is' ja wohl klar, welchen Helm ich wählen würde... :-)
Wer die wahren Sieger sind, zeigt die folgende Bildmontage...
in diesem Sinne, Friede mit Euch!

P.S. Diejenigen, die noch nicht so recht an die Macht der Bäume glauben wollen, sollten bei nächster Gelegenheit 'mal raus in den Garten schauen. Man sagt, sie hätten ihre Schläfer aktiviert...

LONICERA PILEATA HECKENKIRSCHE

Die Heckenkirsche oder Geißblatt gehört zu der Pflanzengattung der Geißblattgewächse (Caprifoliaceae). Als Heckenkirsche werden vor allem die strauchig wachsenden Arten bezeichnet (Wikipedia). Lonicera pileata (nitida) ist ein immergrüner Strauch, der sehr häufig als Bodendecker oder als niedrig wachsende Hecke gepflanzt wird.

Als ich im Sommer die Sammelerlaubnis von Martina :-) erhalten habe, durfte ich diese Lonicera von meinem Euch ja schon bekannten Bonsai-AG-Kumpel Rolf abkaufen. Jetzt, im September, habe ich bereits kleine Veränderungen an dieser Pflanze vorgenommen, nämlich
1.) ein kleiner Rückschnitt der Triebspitzen,
2.) Entfernen einzelner Äste, um die Laub-Etagen besser hervorzuheben und
3.) eine neue Schale mit zusätzlichem Stein für die Oberfächengestaltung.

Lonicera pileata, Höhe ab Schalenoberkante 27cm
Schale China oval 4x30x21cm(H/L/B)



Übrigens: Für Leute mit Platzproblemen habe ich in folgender Bildmontage eine Lösung gefunden, wie Ihr Das Schönste Hobby Der Welt auch in Miniaturform genießen könnt. Ich bin gespannt, ob Martina diese Idee gegen mich verwenden will, also den Garten für sich allein nutzen und mich in mein Bonsai-Labor in den Keller schickt...Martina sagt: gute Idee!!!

VERSTEINERTES HOLZ


Laubholz aus Südamerika (1x13x12cm H/L/B)

POTENTILLA ISOLATIONEN

Hier unser Potentilla-Yamadori oder besser gesagt Stadtdori :-), den ich im Oktober 2008 gesammelt habe. Links: Das Pflanzen-Knäul versprach vor der Bearbeitung mehr als die tatsächliche Ausbeute zeigt. Mangels Feinwurzeln konnte ich hiervon leider nur zwei Solitär-Pflanzen "isolieren".

Mit der ersten Isolation bepflanzte ich eine Mangroven-Wurzel.
In der Wurzel befindet sich eine muldenförmige Vertiefung, in deren tiefste Stelle ich zwei Löcher bohrte.

Durch Zufall ergab sich diese optische Täuschung, als ob der Pontentilla-Stamm durch die Mangrove gesteckt wäre.

Potentilla Fünffingerstrauch
Höhe der Pflanze ab Wurzeloberkante 23 cm

Schale: Mangrovenwurzel 7,5/32/19 cm (H/B/T)
Links: der zweite Ableger aus dem
"Stadtdori-Knäul".
Nach dem Säubern bzw. Auskämmen der Wurzeln habe ich diese Isolation zur Regeneration in einen Blumentopf gepflanzt. Ein kleiner Rückschnitt der Triebspitzen erfolgte im Juni: Seitdem lasse ich die Pflanze erst einmal bis zum nächsten Frühjahr in Ruhe ... dann 'mal schauen, wie es weiter geht?

Ich hab 'mal wieder 'was Nettes im Netz gefunden, in diesem Sinne...

EINE FREUNDLICHE GESTALTUNG

Diese Ficus-Art habe ich preiswert bei einer "Alles-Muss-Raus"-Aktion im November 2008 gekauft.

Wahrscheinlich handelt es sich um einen Ficus deltoidea / panda, das Pflanzenschild fehlte leider. Seine windgepeitscht wirkende Gestaltung wollte ich weiter verfolgen. Damals war meine erste und einzige Tätigkeit nur ein kleiner Rückschnitt der Triebe, sonst nix. Aber, jeder Baum braucht eine Spitze! Nur leider war die weiterführende Stammspitze (bzw. der -Ast) bei dieser Pflanze nach unten gerichtet. Um hier rückwirkend genügend Spanndruck in die Nähe der Stammbiegung zu be-kommen, befestigte ich im Frühjahr ein Rundholz mit Draht an
den Stamm, quasi als Rückgrat. (s. oben links) Weiter ist nichts passiert - bis auf ein Standortwechsel im Mai, nämlich 'raus in den Garten.

Ich bin ehrlich, Arthur die Rotbuche , unser Neuzugang, inspirierte mich zu folgendem Styling an unserem Ficus. Die unentdeckten Möglichkeiten, die noch in ihm steckten, offenbarte mir der Ficus, als er neben der Buche auf einem unserer Pflanzentische stand:
Ficus panda (deltoidea), Mistelfeige Höhe ab Schalenoberkante 33cm
Schale: China 3,5x30x20cm (H/B/T)

Bei einem Indoor ist es ja egal, wann er umgetopft wird, also bekam er auch gleich eine schickere Schale... Der Baum hat sich förmlich geöffnet, ich kann jetzt in den Baum hineinsehen und sehe 'was vom Stammverlauf. Ich bin völlig zufrieden mit dem Ergebnis :-) Eine minimierte Gestaltung basierend auf Stamm mit zwei Hauptästen, das soll reichen. Noch haben Buche und Ficus
ein paar Äste mehr, aber warten wir die nächsten Entwicklungs-jahre doch 'mal ab. Links die Skizze dieser gestalterischen Ausdrucksform. Die grauen Äste sollen "Neben-" oder besser gesagt "Füll-Äste" darstellen, die dem Baum Volumen geben sollen. Heute drängt sich der Eindruck auf,
als wolle er mich umarmen.
Als würde man mit offenen Armen empfangen werden, oder?
Mir fällt hierzu nur ein Zitat von Karl Foerster ein: "die Natur redet eine wunderbare Sprache". Für mich die Erkenntnis, dass es sich hierbei um die Nonplusultra-Gestaltung von Solitär-Bäumen in minimalster Form handelt. Helferlein reißt die Arme hoch, als ihm die Tragweite dieser Feststellung klar wurde. Wie freundlich und warmherzig Bonsai doch sein kann, ja sogar ein bißchen romantisch. Helferlein umarmte mich und meinte: tolle Arbeit, Christian :-) Im Anschluß umarmte er auch gleich den Ficus und die Buche... und die Buche umarmte den Ficus, der Ficus möchte mich umarmen, aber ich möchte nicht den Ficus umarmen... ich möchte jetzt nur noch Martina umarmen und... und ein besseres Bild unserer warmherzigen Umarmung hab ich im Moment auch nicht parat als das folgende:

In diesem Sinne, grüßt mir die Liebenden... puhh...nee KlickKlack, Du nicht auch noch...

ARTHUR, DIE ROTBUCHE

Auf dem Flohmarkt rund um den Elisenturm verkaufte auch Arthur aus der Bonsai AG-Wuppertal ein paar seiner schönsten Bonsais. Es hat den Anschein, als sei ich zu einer Zeit der Bonsai-AG beigetreten, wo der langjährige harte Kern langsam ans Aufhören denkt :-( Arthurs Rotbuche hat es mir besonders angetan. Im Verkaufsgespräch erfuhr ich dann, dass ihn eine Herzoperation allmählich an die Aufgabe dieses Hobbys denken lässt.
Die Buche sammelte er Anfang der 70er-Jahre als Yamadori. Damals soll sie ca. 3 bis 5 Jahre alt gewesen sein, also jetzt round about ca. 40 Jahre. Ups, dachte ich, diese Pflanze in meiner Obhut ... noch mehr Verantwortung?
Martina sagt: Das "Ups hat aber nicht viel gebracht, seht selbst:

Rotbuche Fagus sylvatica; Höhe ab Schalenoberkante 45 cm
Schale China oval 4/30/22 cm (H/B/T)
Wir werden diese Buche Arthur nennen, weil ihm ihre Gestaltung wirklich gut gelungen ist. Auf das Wesentliche minimiert, tolle Arbeit! Meine zukünftigen Tätigkeiten an dieser Pflanze be-schränken sich eigentlich nur noch auf den Aufbau der Feinver-zweigung im Kronenbereich und natürlich auf das Gießen.

Is' klar, dass ich "Arthur" direkt aus seiner Verkaufsschale geholt habe. Seine neue Schale sieht stilvoller aus und lässt die Schale-Baum-Proportionen ausgewogener erscheinen.
Übrigens: NATÜRLICH habe ich NICHT den Wurzelbereich der Pflanze ausgekämmt oder gar andere Arbeiten an dem Wurzelstock vorgenommen. NEIN, ich hebe die Pflanze lediglich aus Schale (A) und setze sie in Schale (B) wieder ein. Diese Arbeiten können m.E. das ganze Jahr hindurch absolviert werden, ohne dass die Pflanze übermäßig gestresst wird.
Ich weiß nicht, wie viele Jahre es dauert, um solch einen Flechtenteppich auszubilden. Es gibt Flechten, die nur einige Millimeter im Jahr wachsen und einige sogar nur den Bruchteil eines Millimeters.

Welche Geschichte dieser Baum schon hat?! Wow! Auf dem Flohmarkt konnte ich auch ein paar "Anfänger"-Pflänzchen aus unserem Garten verkaufen. Inzwischen zähle ich mich zu den anspruchsvollen "Fortgeschrittenen", deshalb waren sie meiner
nicht mehr würdig :-) Im Moment ist viel Bewegung auf unseren Pflanzentischen, dass ist auch gut so, denn Bonsai ist alles andere, nur NICHT langweilig!

Cool, eine Pflanze, fast so alt wie ich, über die nächsten Jahre begleiten und verändern. Wir sind praktisch aus dem gleichen Holz! Welch ein Jahrgang!
So... werde meinem Post-Control wieder Meldung geben.
Arthur und ich verabschieden uns schon 'mal an dieser Stelle ... bis zum nächsten Mal, wenn es wieder heißt;... mein Bonsai und ich :-)