PICEA GLAUCA WEISS-FICHTE

Die Weiß-Fichte oder Schimmel-Fichte ist ein immergrüner Baum, der eine maximale Wuchshöhe von 50 Metern erreicht. (Wikipedia)
Unsere Weiß-Fichte ist 38 cm hoch und seit Frühjahr 2008 in meiner Obhut. Mir gefiel der erste Ast
(ICHI-NO-EDA = unterster Ast), durch ihn bekommt das Bäumchen m.E. ein interessantes Aussehen. Langsam wollte ich die Fichte an die Veränderung zum Bonsai gewöhnen. Nach der ersten Ast- bzw. Laub-Säuberung habe ich mit Draht (befestigt am Rand des Containers) einzelne Äste abgespannt, um die Pflanze im Kronenbereich etwas aufzufächern. In frischem Substrat
ließ ich die Fichte dann 1 Jahr stehen, um sie im April in eine unlasierte Schale zu pflanzen. Für mehr Schwung in Stamm und ICHI-NO-EDA setzte ich zusätzlich Spanndrähte in den Baum ein.


Bis auf's Pinzieren des Neuaustriebs im Juni fehlte es mir an Ideen und Konzept bezüglich ihrer weiterführenden Gestalltung. Das änderte sich, als uns Rolf (von der Bonsai-Arbeitsgemeinschaft Wuppertal) im Garten besuchte.

Kurz nach der Begrüßung machten wir auch gleich einen kleinen Spaziergang entlang unserer Bonsai-Garten-Tische. Ich genoss
die Möglichkeit, mich mit einem langjährig erfahrenen Bonsaianer über knifflige Bonsai-Fragen unterhalten zu können. So bekam
ich viele hilfreiche Argumente zur weiteren Gestaltung einiger Pflänzchen. Beispielsweise wurde der ICHI-NO-EDA unserer Gold-Ulme kurzer Hand abgeschnitten; eine Frage, die mich
schon lange beschäftigte (bleibt er oder bleibt er nicht?). "Junge,
du willst doch in den Baum 'reinschauen können, du musst doch
'was vom Stamm sehen"... Rolf setzte die Konkav-Zange an und schwupp... und das Ergebnis gibt ihm Recht.
Die Ulme sieht jetzt viel besser aus als vorher.

Mit einer Geschwindigkeit von ca. 5 Meter pro Stunde spazierten wir entlang der Bonsai-Tische (insgesamt ca. 3 Stunden :-)). Es wurde pinziert, gedrahtet und geschnitten; vor allem aber wurde
viel geredet, analysiert, philosophiert und auch kritisiert.
Besonderer Dank, und da bin ich wieder im Posting-Thema, gilt der fortführenden Fichten-Gestaltung (siehe Foto oben). Hier durfte ich bei ihrer Bearbeitung Rolf's "flinker Schere" zuschauen und siehe da
"weniger ist mehr".

Ich habe die Fichte etwas sonniger im Garten aufgestellt und sie sieht richtig gut aus :-) Sie ist noch lange kein Bonsai, aber auf
dem Weg dahin und in ihrer Entwicklung wieder etwas weiter-gekommen. So, das war ein toller Spaziergang mit jeder Menge Input. Jetzt gilt es nur noch, meinem überhasteten Bonsai-Eifer
zu bremsen, doch dazu müsste man mich erst festbinden.

Ups, ist schon verrückt die kleine Bonsai-Welt oder? ;-)
Martina... bindest du mich los ?... und wo wir gerade dabei sind,
ich hab 'n Post fertig!
Mit ausgebremsten Grüßen...speziell an Rolf
(Bild oben: Gullivers Reisen)

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